Mahnwache nach Airbus-Abschuß

■ Iranische, irakische und kurdische Organisationen riefen gemeinsam zum Protest auf / USA beging „Mord an unschuldigen Menschen“ / Regierungen von Iran und Irak „mitschuldig“

Gegen den Abschuß des iranischen Airbus durch die US-Marine im persischen Golf, der fast 300 Menschenleben kostete, protestierten gestern rund 15 Leute mit einer kurzfristig angesetzten Mahnwache vor der Bürgerschaft. Zu der Aktion hatten der Verein der Iraner in Bremen, die Vereinigung irakischer Studenten und die Vereinigung kurdischer Studenten gemeinsam aufgerufen.

Bei der modernen Technologie, die die USA im Golfkrieg einsetzt, sei es eine „demagogische Behauptung der USA“, man

könne ein Passagier- nicht von einem Kampfflugzeug unterscheiden. Die US-Regierung habe Mord an unschuldigen Menschen begangen. Mit diesem „barbarischen Vorgehen“ versuche die USA vielmehr, die Spannung im Golf aufrechtzuerhalten, um weiterhin Waffen in die Region verkaufen zu können. Zudem sollen die erdölexportierenden Länder gezwungen werden, sich von den USA militärisch absichern zu lassen.

„Die Regierungen von Iran und Irak sind mitschuldig an diesem Vorgehen der USA“, heißt es

auf einem Flugblatt der drei Gruppen, das zum Sturz der beiden „menschenverachtenden Regierungen“ aufruft. Nur der Golfkrieg habe es ermöglicht, daß die US-Amerikaner sich im Golf haben festsetzen können.

Die TeilnehmerInnen an der Protest-Aktion forderten den Rückzug der USA aus der Golfregion, die Beendigung des Krieges und die Einstellung der Waffenlieferungen an die kriegführenden Länder. Drei Deutsche beteiligten sich an der Mahnwache vor der Bürgerschaft.

mc