Drogen-betr.: "Legalisierung: Neueste Waffe im US-Drogenkrieg?"

betr.: „Legalisierung: Neueste Waffe im US-Drogenkrieg?

Wieder einmal zeigt es sich: Wegen 4.000 Drogentoter pro Jahr macht die US-Regierung ein großes Gewese, die dem Tabak - und Alkoholmißbrauch geschuldeten 400.000 Toten p.a., die täglich in öffentlichen WCs und sonstig abgeschiedenen Plätzen verscheiden, werden verdrängt!

Offensichtlich bedient sich die Regierung jener überkommenen Besorgnisse um die Volksgesundheit, die anno 1836 die chinesische Regierung bewog, nicht nur Genuß und Besitz von Opium zu verbieten, sondern den Stoff auch noch zu vernichten (immerhin 28.000 Kisten). Die Dealer, damals die Engländer, bestanden jedoch frech auf Schadensersatz und freiem Handel, was ihnen erst nach einem Krieg zugestanden wurde: Die Chinesen überließen den Briten fünf Häfen, die Insel Hongkong und 28.000.000 Dollar, die marktfeindlichen Restriktionen wurden selbstverständlich aufgehoben.

Aus der Sicht eines freien Marktwirtschaftlers, eben jenes Mr. Friedman, ist es nur folgerichtig, aus der Armut sowohl der Produzenten als auch der Endverbraucher von Rauschgift zu schließen, der Zwischenhandel schöpfe überhöhte Gewinne ab; leider übersieht er, daß das Geschäft der Herren Raub, Erpressung und Mord ist und es ihnen wie den Engländern egal ist, auf welche Weise sie zu ihren Millionen kommen; neue Tätigkeitsfelder werden sicher auch außerhalb des Drogenhandels zu finden sein.

Harald Giese, Hamburg 50