Satellitenbüros in Satellitenstädten

■ Gleitzeit und Dezentralisierung sollen Japans Industrie noch effizienter machen

Tokio (dpa) - Eine zunehmende Zahl japanischer Firmen bemüht sich um die Einführung neuer effizienter Arbeitssysteme als Ersatz für die herkömmliche Arbeitszeit von neun bis fünf. Einige japanische Unternehmen wie auch die Niederlassungen ausländischer Firmen haben bereits die Gleitzeitarbeit eingeführt, während andere versuchen, die Arbeit unter Einsatz elektronischer Mittel zu dezentralisieren. Das Gleitzeit-System, das dem Arbeitnehmer unter Beibehaltung des Acht-Stunden-Tages erlaubt, Beginn und Ende seiner Arbeitszeit selbst festzusetzen, ist inzwischen von etwa 8,4 Prozent der 2.600 japanischen Unternehmen eingeführt worden. Die Dezentralisierung der Arbeit befindet sich dagegen überwiegend noch im Versuchsstadium. Unter dem Namen „Telecommuting System“ (TC) sieht es die Verlagerung von Teilen der Arbeit der Firmenzentrale auf regionale, von den Angestellten leicht erreichbare Büros oder in die Wohnung des Angestellten vor. „Das TC-System könnte einen zeitgemäßen neuen Arbeitsstil schaffen“, erklärte ein Sprecher der japanischen Großbank Sumitomo. „Es könnte nicht nur zu einer Steigerung der Arbeitseffizienz beitragen und den Weg zur Arbeit verkürzen, sondern auch städtische Probleme wie hohe Bodenpreise und knappen Büroraum lösen helfen.“ Die Errichtung solcher Satellitenbüros werde zudem die gegenwärtige Konzentration des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens in Tokio abmildern und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen fördern.