Besuch aus Rostock

■ ... und umgekehrt / Austauschprogramm für 1989 unterzeichnet / Viele fahren, aber Werder bleibt hier

Ein mittleres Hin und Her wird es im nächsten Jahr zwischen Bremen und seiner DDR-Partnerstadt Rostock geben. 30 Jugendliche, 15 Hafenarbeiter, je dreiköpfige Umweltschutz -Studiengruppen und eine Vielzahl von Kunstwerken sollen sich 1989 jeweils befristet im anderen Teil Deutschlands aufhalten. Die Bremer Kunsthalle Bremen z.B. schickt im Februar Bilder vom dann hundertjährigen Gerhard Marcks in die Kunsthalle Rostock und bekommt im Gegenzug eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst aus Rostock. Für den Bremen-Besuch eines Rostocker Shanty-Chores revanchiert sich im Sommer ein Bremer Jugendblasorchester beim „Musikanten

treff Ostsee.“

Keine Aufnahme in das offizielle und von den Bürgemeistern Wedemeier und Schleiff unterzeichnete „Besuchsprogramm 1989“ fand dagegen ein Gastspiel des BRD-Fußballmeisters SV Werder beim DDR-Fußballoberligisten Hansa Rostock: Zum Zeitpunkt der Verhandlungen befand sich Hansa Rostock auf dem abstiegsbedrohten vorletzten Tabellenplatz. Auch der inzwischen gesicherte Klassenerhalt konnte die DDR -Offiziellen offenkundig nicht mehr bewegen, nachträglich einem Wunsch Rechnung zu tragen, der Bremens Bürgermeister bei seinem jüngsten Rostock-Besuch regelmäßig als wichtigster ans Herz gelegt worden war.

kvr