Die Präsidentschaftskandidaten

Fouad Abi-Lamaa'Ex-Botschafter in Paris, gilt als aussichtsreicher Kandidat für den „schwachen Mann“, der sechs Jahre lang Gallionsfigur spielen darf. Auch Dany Chamaoun hat seine Kandidatur offiziell bekannt gegeben. Er ist Chef der rechten „Nationalliberalen Partei“ und Sohn des Ex-Präsidenten Camille Chamaoun. Anfang Juni bestätigten auch die Phalange-Partei und deren Miliz, die „FL“, ihre Unterstützung Chamaouns. Allerdings sind Chamaouns exzellente Beziehungen zu Israel und den USA kein Geheimnis.

Als „starker Mann“ gilt auch der jetztige Armeechef Michel Aoun, der jedoch Anfang Mai seine erste Machtprobe gegen die „FL“ jämmerlich verlor, als er versuchte, die Miliz im Ost -Beiruter Stadtgebiet zu entmachten und die öffentliche Sicherheit der Kontrolle der regulären libanesischen Armee zu unterstellen. Aoun wird von Syrien und denUSA akzeptiert. Ein weiterer Name, Michel el Khoury, soll vom amtierenden Präsidenten Amin Gemayel bei dessen Begegnung mit dem syrischen Staatschef Assad in Algier eingebracht worden sein. Khoury blickt auf eine Laufbahn als Geschäftsmann, Zeitungsbesitzer und Journalist zurück und war zuletzt Präsident der libanesischen Nationalbank.

Noch nicht öffentlich in den Ring getreten ist der mit Abstand populärste Aspirant für das hohe Amt: Raymond Edde, der am stärksten profilierte Chef des „Unabhängigen Maronitischen Parlamentsblocks“ lebt seit 1976 im selbstgewählten Pariser Exil. Das bedeutet, daß er nicht über das Fußvolk einer Partei, über Miliz oder Armee verfügt. Die kriegsmüden Libanesen stehen diesr Tatsache durchaus mit Sympathie gegenüber.

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