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Weimar schlauer als Staatsanwalt

Berlin (taz) - Niemand konnte bisher die genaue Ursache der Kohlestaubexplosion im Braunkohlekraftwerk Borken, bei dem am 1.Juni 51 Bergleute ums Leben kamen, erklären. Hessens Umweltminister Weimar (CDU) indes scheint schlauer als Staatsanwalt und Bergbauspezialisten zusammen. Er ließ gestern durchblicken, daß der in der Grube Stolzenbach verwendete Sprengstoff den Kohlenstaub zur Explosion gebracht hat. In der Braunkohlezeche Hirschberg werden der in Borken verwendete Sprengstoff und die Sprengkapseln nicht mehr eingesetzt. „Dadurch ist die Auslösung einer Kohlenstaubexplosion durch Sprengstoffe jetzt ausgeschlossen“, sagte Weimar in Wiesbaden, ohne erneut das Loblied auf die so hochmoderne und sichere Grube anzustimmen.

Tags zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Kassel nur mitgeteilt, daß eine Sprengung Ursache des Unglücks gewesen sei. Einzelheiten werde sie in einigen Monaten bekanntgeben. Auch der Betriebsratsvorsitzende der Grube, Albrecht, konnte nicht erklären, warum ausgerechnet diese Sprengung, die seit Jahren täglich durchgeführt wurde, das Unglück verursacht hat. „Das ist für uns ein böhmisches Dorf“, so Albrecht zur taz.

peb

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