Attentäter erkannt

■ An dem Anschlag vor Piräus waren zwei Libanesen beteiligt

Berlin (afp/taz) - Die Athener Justizbehörden haben gestern die Anzahl der Toten beim Anschlag auf das Ausflugsschiff „City of Poros“ von elf auf neun berichtigt. Außerdem wurden noch gestern zwei der vier Männer, die den Anschlag verübt haben sollen, identifiziert. Der Schiffsfotograf hatte drei von ihnen fotografiert. Es handelt sich um den 36jährigen Libanesen Hamud Abdul Hamid und den 21jährigen Libanesen Mohammed Sosad. Eine junge Frau, die in Gesellschaft eines der mutmaßlichen Täter fotografiert worden war, wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Von dort verschwand sie spurlos.

Die griechischen Justizbehörden gehen davon aus, daß mit dem Anschlag der in Piräus inhaftierte Palästinenser Mohammed Raschid freigepreßt werden sollte. Gegen Raschid sollte gestern ein Verfahren wegen Einreise mit gefälschten Papieren beginnen. Die amerikanische Justiz hatte seine Auslieferung beantragt, weil er im Verdacht steht, an einem Anschlag auf ein amerikanisches Flugzeug 1982 auf Hawaii beteiligt gewesen zu sein.

Zunächst war auch die Möglichkeit erwogen worden, der Anschlag könnte in Zusammenhang mit dem Abschuß des iranischen Airbus stehen. Iran wies am Dienstag Spekulationen über eine iranische Beteiligung zurück. Allerdings bekannte sich gestern ein anonymer Anrufer bei einer Rundfunkstation zu dem Anschlag und kündigte weitere spektakuläre Vergeltungsaktionen für den Abschuß des Airbusses an. Es konnte jedoch nicht bestätigt werden, ob der Anrufer Mitglied der Organisation „Islamischer Heiliger Krieg“ (Dschihad) ist.

KIR