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Nordsee aus der Luft überwachen

■ Bonn will ab 1991 ein Spezialflugzeug zur Schadstoff-Suche einsetzen / Bremer Arbeitskreis alternative Fertigung hatte schon 1984 Vorschlag für Überwachung per Luftschiff gemacht

Ein neues Überwachungsflugzeug soll ab 1991 Nordsee -Verschmutzern auf die Schliche kommen. 25,5 Mio Mark will das Bundesumweltministerium dafür springen lassen, wurde gestern in Bonn mitgeteilt. Das Flugzeug soll mit modernen elektronischen Sensoren ausgestattet werden, die nicht nur wie bisher Ölrückstände auf der Wasseroberfläche entdecken können, sondern auch Chemikalien, Schwebstoffe und Algen registrieren. Falls es sich bewähren sollte, sei die Anschaffung eines weiteren Überwachungsflugzeugs geplant, er

klärte das Ministerium.

Bereits 1984 hatte der „Arbeitskreis alternative Fertigung“, in dem Gewerkschafter des Bremer MBB-Werks an Möglichkeiten der Rüstungskonversion arbeiten, einen Alternativ-Vorschlag zur Nordsee-Überwachung gemacht: Nicht Flugzeuge, sondern erheblich umweltfreundlichere Luftschiffe sollten dafür eingesetzt werden.

Im November vergangenen Jahres hatte die Bremer Umweltsenatorin der Londoner „Nordsee-Schutzkonferenz“ den detailliert ausgearbeiteten Vorschlag

der Gewerkschafter präsentiert. „Mit acht Starrluftschiffen könnte die gesamte Nordsee ständig, effektiv und kostengünstig überwacht werden“, heißt es darin, 220 bis 270 Mio Mark würden Anschaffung, Laborausstattung und die Bodenstation kosten. Auch das Luftschiff-Konzept wäre noch bis 1991 zu realisieren, sagte AG-Mitglied Jörg Fischer gestern gegenüber der taz.

Doch Bundesinnenminister Zimmermann wollte schon 1984, auf das Luftschiff-Konzept angesprochen, von „dem Mist“ nichts wissen.

Ase

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