Frech, krumm, ölig, high

■ Verrückte Griechen / Treffsicherer Fraatz / Gladbach im Glück / Souveräne Favoriten / Bürger gegen Ruderer

europäischen Fußball bleibt Eintracht Frankfurt. 3,6 Millionen Mark blätterten die Hessen letztes Jahr zum Entsetzen aller einigermaßen nüchtern denkenden Menschen für den Ungarn Lajos Detari hin. Der vollführte hübsche Kunststückchen bei zwei, drei Hallenturnieren, erzielte ein wichtiges Freistoßtor im Pokalfinale und blieb ansonsten höchst blaß, oder weniger vornehm ausgedrückt: „Dem Lajos waren wir als Mannschaft doch völlig egal. Er hat doch nur für die Galerie gespielt und uns alle verarscht“ (Torwart Uli Stein). Dennoch kann die Eintracht nun den Lohn des Unverstandes kassieren, denn die Griechen sind offensichtlich noch dümmer. Mindestens zwölf, wenn nicht gar 19 Millionen Mark zahlt Olympiakos Piräus für den ballverliebten Ungarn, und macht ihn damit zum teuersten Export des deutschen Fußballs. Karlheinz Rummenigge hatte seinerzeit nur zehn Millionen gekostet. Und weil es so gut geklappt hat, klotzten die freigiebigen Hessen schon wieder los. Für den Engländer Peter Hobday von Hannover 96 spendierten sie den Niedersachsen satte 1,5 Millionen. TREFFSICHERER FRAATZ: Vor allem dem Essener Jochen Fraatz hatten es die bundesdeutschen Handballer zu verdanken, daß sie in ihrem zweiten Spiel beim DHV-Turnier in der DDR überzeugen konnten. Nach dem mageren 20:19-Erfolg gegen die B-Mannschaft der DDR zum Auftakt wurde am Mittwoch in Dessau Kuba mit 27:23 besiegt. Fraatz erzielte allein zwölf Tore. Im zweiten Spiel der Gruppe B gewann die Sowjetunion gegen DDR II mit 29:21 und führte in der Tabelle mit 4:0 Punkten vor der BRD (ebenfalls 4:0). Gestern abend trafen die beiden Teams aufeinander. In Gruppe A besiegte die DDR I am Mittwoch China mit 32:18, Island setzte sich gegen Polen mit 26:15 durch. GLADBACH IM GLÜCK: Beim bayrischen „Viererturnier“ zog nach den Münchner Bayern, die am Dienstag in Fürth den 1. FC Nürnberg durch zwei Tore von Olaf Thon mit 2:0 besiegt hatten, auch Borussia Mönchengladbach ins Finale ein. Zwar waren die Gladbacher in Würzburg dem Deutschen Meister Werder Bremen meist deutlich unterlegen, erreichten aber dennoch ein glückliches 2:2. Im Elfmeterschießen glänzte dann der Bremer Norbert Meier als Unglücksrabe. Er konnte als einziger Spieler seinen Strafstoß nicht verwandeln. Das Endspiel findet heute in Augsburg statt. SOUVERÄNE FAVORITEN: Bereits in der zweiten Runde verabschiedete sich mit Ricki Osterthun der letzte deutsche Tennisspieler aus dem Weissenhof-Turnier in Stuttgart. Osterthun verlor gegen den Weltranglistensechsten Andre Agassi (USA) mit 3:6, 5:7. Zuvor waren in der zweiten Runde schon Keretic (7:5, 3:6, 5:7 gegen Perez-Roldan), Westphal (4:6, 3:6 gegen Martin Jaite) und Vojtisek (6:7, 6:1, 4:6 gegen Tomas Smid) gescheitert. In der ersten Runde hatte es Saceanu (3:6, 2:6 gegen Hlasek), Tore Meinecke (3:6, 3:6 gegen den Chilenen Cortes) und sensationell den Daviscup -Spieler Carl-Uwe Steeb erwischt. Der verlor gegen den Japaner Shuzo Matsuoka glatt mit 4:6, 2:6. Die Favoriten wie Mecir, Svensson, Carlsson, Gilbert und Agassi zogen allesamt in die dritte Runde ein. BÜRGER GEGEN RUDERER: Eine „Bürgerinitiative gegen Landschaftszerstörung und Brückenbau im Wasserpark Dove -Elbe“ bereitet den Veranstaltern der Deutschen Rudermeisterschaften Kopfzerbrechen. Die Titelkämpfe sollen just in jenem Gebiet Dove-Elbe stattfinden, dessen Zerstörung durch die Regattastrecke von Bürgern befürchtet wird. Stein des Anstoßes ist vor allem der Bau einer Zuschauerbrücke für 1,2 Millionen Mark. „Wir haben Drohungen erhalten und müssen befürchten, daß versucht werden wird, die Veranstaltung entscheidend zu stören“, fürchet sich Egon Drube, der Vorsitzende des Norddeutschen Ruder-Bundes.