Israel / Kuba / Zentral gesteuerter Tourismus / Badestrände

Das Hotel „König David“, eines der angesehensten Hotels Jerusalems und zu dieser Jahreszeit normalerweise immer ausgebucht, steht gegenwärtig halbleer. Der Touristenstrom nach Israel ist offiziellen Angaben zufolge stark zurückgegangen (im Monat Juni bereisten bis zu 30 Prozent weniger Touristen das Land). Bestrebt, das seit Beginn des palästinensischen Aufstandes geschädigte Image wieder aufzupolieren, bemüht sich die israelische Regierung um ein freundlicheres Bild in den ausländischen Medien. Zu diesem Zweck hat das Tourismus-Ministerium kürzlich eine Abteilung für Beziehungen mit der ausländischen Presse eingerichtet. Unter dem Motto „Entdecken Sie Israel selbst“ versucht man, den gewalttätigen Eindruck zu kaschieren.

Luxustouristen, vor allem aus der Bundesrepublik, sollen sich in Zukunft auch auf Kuba wohlfühlen. Zum ersten Mal wurde deshalb vor wenigen Wochen die Gründung einer Aktiengesellschaft nach westlichem Muster genehmigt, die Kuba im internationalen Hochpreistourismus konkurrenzfähig machen soll. Gesellschafter dieser „Cubanacan S.A.“ sind neben dem kubanischen Staat italienische, kanadische und mexikanische Touristik- und Immobilienkonzerne. Kapitallieferanten werden auch in der Bundesrepublik gesucht: Verhandlungen mit bundesdeutschen Reiseveranstaltern seien fest terminiert, erste Gespräche über Finanzbeteiligung, unter anderem mit dem Fürstenhaus Thurn und Taxis, hätten bereits stattgefunden, wurde von kubanischen Touristikmanagern bekanntgegeben.

Zentral gesteuerter Tourismus. Grundsteinlegung für das weltgrößte computergesteuerte Reiseinformations- und Buchungszentrum „Amadeus“ auf dem Gelände des Münchner Flughafens. Das Reservierungssystem Amadeus ist eine Gemeinschaftsgründung der französischen Air France, der spanischen Iberia, der deutschen Lufthansa und der skandinavischen S.A. Das neue System soll ab Ende 1989 rund um die Uhr arbeiten und pro Sekunde 1.000 Transaktionen übernehmen. Es wird die weltweite Buchung von Flügen, Hotels und Mietwagen ermöglichen.

Wo es blau von der Fahnenstange flattert, kann man getrost ins Wasser gehen - diese trügerische Gewißheit verbreitet zumindest eine Kommission der Europäischen Gemeinschaft, die 392 Badestränden in den Mitgliedsländern das fragwürdige Gütesiegel „Blaue Fahne“ verlieh. Dies sei bei weitem keine Garantie für sauberes Wasser, so die französischen Grünen, sondern vielmehr eine nette Anerkennung der redlichen Anstrengungen der Gemeinden, etwas dafür zu tun. Das Sauberkeitssymbol wehe durchaus auch an Stränden, an denen wegen der Verschmutzung zeitweise Badeverbot verhängt werden müßte.

ed