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„Vorbereitet auf alle Katastrophen“

München (taz) - Die Frage, ob der Bau eines unterirdischen Hilfskrankenhauses in Altdorf bei Nürnberg im Zusammenhang mit der WAA steht, muß sich die grüne Kreisrätin Elisabeth Altmann weiterhin selbst beantworten. Das 1,8-Millionen -Projekt ist der Grünen schon länger suspekt, nicht zuletzt wegen seiner Geheimhaltung. Nach langem Drängen der Vertreterin der Ökopartei im Kreisrat Nürnberg-Land durften die Kreisräte vor kurzem das beinahe fertiggestellte Projekt besichtigen. Als Elisabeth Altmann nach den Gründen der Geheimhaltung fragte, nach der genauen Funktion des unterirdischen Lazaretts, und ob die Nähe zur Amberger Autobahn, die nach Wackersdorf führt, für die Standortentscheidung ausschlaggebend gewesen sei, bekam sie keine Antwort. Landrat Hartmann erklärte nur, „man müsse auf alle Katastrophen vorbereitet sein“. Solche Katastrophen könnten ein Nuklearangriff, ein zweites Tschernobyl oder ein Flugzeugabsturz sein. Weitergehende Fragen lehnte der Landrat ab. Die Ökopartei ließ jedoch nicht locker und legte der nächsten Sitzung des zuständigen Bauausschusses erneut einen Fragenkatalog vor. Als Elisabeth Altmanns Kollegen im Kreisrat die Befassung ablehnten, verließ die Grüne empört den Sitzungssaal. Prompt folgte die Strafe für das ungebührliche Verhalten: für den Wiederholungsfall wurde der Grünen 200 DM Ordnungsgeld angedroht.

Klaus Weise

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