Hammadi gegen Sprengstoffanschläge

Frankfurt (taz) - Der erwartete Eklat im Gerichtsaal blieb gestern aus. Der wegen Flugzeugentführung und Sprengstoffschmuggels vor Gericht stehende Mohammed Hammadi durfte seine am Dienstag unterbrochene Erklärung verlesen.

Als Motiv dafür, daß er Sprengstoff geschmuggelt habe, nannte der Libanese immer wieder seinen Zorn über die Schuld, die die USA und Israel am Krieg in seinem Land tragen. Er verurteile jetzt Sprengstoffanschläge, aber: „Sie haben nicht die Leichenteile unseres Volkes gesehen, auf dem Boden verstreut, an die Wand geklebt.“ Gestern Mittag ergaben sich wiederum Spekulationen, wer die inzwischen entpflichteten Kölner Rechtsanwälte, Vater und Sohn Mahlberg, zu Hammadi geschickt hatte. Diese betreuten seine Eltern bei ihren Besuchen im Gefängnis.

Ein Beamter des Bundeskriminalamtes (BKA) berichtete, die erste Reise der Eltern habe noch das BKA nebst Hotelrechnung und Zahnprothese für die Mutter finanziert. Eine Rundreise durch die BRD und nach Berlin und die Augenoperation des Vaters in Bonn seien von seinem Amt nicht übernommen worden. BeobachterInnen gehen davon aus, daß diese Transaktionen im Zusammenhang mit der Entführung des Hoechst-Managers Cordes stehen.

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