KOMMENTAR: Werder-Willi mauert
■ Verkehrskonzept für Stadionbesucher nur auf Abruf
Kontrollierte Offensive für den Öffentlichen Personennahverkehr heißt es ab August, wenn Werders Fußballer im Weserstadion gegen dan Ball treten. Zwar sind noch nicht alle Blütenträume des Beirats Östliche Vorstadt zu Behördenplänen gereift – es fehlt noch die zweite Fähre für Hal Över, um mehr Fußball-Fans schneller vom Kuhhirten über die Weser zu bringen; es fehlt der Park und Ride –Service für Fans, die aus Richtung Norden gen Bremen reisen – aber immerhin: Ein Anfang ist gemacht.
Kontrollierte Defensive heißt bislang noch die Devise für den sonst so geschickten Public-Relation-Manager Willi Lemke. Statt kräftig Gas für die Busse zu geben, sorgt sich Werder-Willi um die „jahrzehntelange Tradition“ der KfZ –Benutzer, ihr Blech direkt vor den Peterswerder Wohnungstüren abzustellen. Und auch die Bereitschaft, die Verursacher des samstäglichen Verkehrschaos über das Eintrittsgeld zur Finanzierung des Buspendelverkehrs heranzuziehen, wird an Bedingungen geküpft: Wenn die Autofahrer nicht wollen, will Werder auch nicht. Der Rückpaß ist angekündigt, obwohl nicht nur die Fußballerfahrung beweist, daß nur der Angriff auf Dauer den Erfolg bringt.
Holger Bruns-Kösters
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