Bewag geheim

■ Die Bewag weigert sich, ihre Emissionsdaten zu veröffentlichen / „Dafür interessiert sich ja keiner“

„Geheimnistuerei“ wirft der „Energiepolitische Ratschlag“ der Bewag vor. Die städtische Stromversorgungsgesellschaft weigere sich, die Emissionsdaten ihrer Kraftwerke laufend zu veröffentlichen, klagt der „Ratschlag“, ein Zusammenschluß mehrerer Bürgerinitiativen. Aktueller Hintergrund: Aus einem Interview mit dem Bewag-Vorstandssprecher Tegethoff hatten die Initiativler die Bereitschaft herausgehört, die Daten künftig zugänglich zu machen. Auf Briefe der Bürger antwortete zwar Gesundheitssenator Fink, er habe „keine Bedenken“ gegen eine Veröffentlichung - Fink ist für die Aufsicht über die Bewag verantwortlich -, Tegethoff jedoch dementierte seine Bereitschaft zu mehr Glasnost. Der „Ratschlag“ pocht auf die Herausgabe der Daten, um die Bewag kontrollieren zu können. Schon jetzt ist die Bewag, wie berichtet, mit der Entschwefelung in Verzug. Aus vielen ihrer Kraftwerke dringt das Smog-Gas Schwefeldioxid noch ungehindert in die Luft. Bewag-Pressesprecher Zetzschke sah dagegen „keinen Handlungsbedarf“, was die Emissionsdaten angeht. „Wir geben die ja an die Behörden. Und die treten uns ganz schön in den Hintern“, versichert der Sprecher. Sein Argument gegen die Veröffentlichung: Dafür bräuchte man mehr Personal. Überhaupt findet Zetzschke diesen Wunsch nach Zugänglichkeit der Bewag-Daten ziemlich abseitig: „Im allgemeinen interessiert das die Presse nicht.“

hmt