"Alles Kranke ist Last"

■ Die Kirchen und die "Vernichtung lebensunwerten Lebens"

(ARD,23.00 Uhr) Die Kirchen und die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“: Zwischen 1933 und 1945 wurden in Deutschland 400.000 angeblich Erbkranke zwangssterilisiert. Mindestens 200.000 behinderte Menschen wurden „vergast“, vergiftet oder mit spezieller „Hunger-Kost“ ermordet. Die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“, von den Mördern schönfärberisch „Euthanasie“ genannt, dauerte bis zum Einmarsch allierter Truppen. Ein in der Geschichte einmaliges Verbrechen, daß ein Staat seine Kranken und Behinderten umbringt.

Ernst Klee (Autor des Standardwerkes „Euthanasie im NS -Staat“) und Gunnar Petrich zeigen, daß beide Kirchen beteiligt waren, die Opfer schon vor den Nationalsozialisten als „minderwertig“ oder „lebensunwert“ zu verleumden. Der Film dokumentiert, daß sogar kirchliche Anstalten der Vernichtung zuarbeiteten, ganz davon zu schweigen, daß auch viele Krankenmörder noch Mitglied ihrer Kirche waren.

Das Feature „Alles Kranke ist Last“ arbeitet mit Material, das bisher noch nicht gezeigt wurde. Es enthält sogar Filmmaterial, das mit großer Wahrscheinlichkeit von den Krankenmördern selbst gedreht wurde, um den Massenmord als Erlösungstat vorzuführen.