RIAS am Start

■ Ab 22. August geht's ganz furchtbar los: Jeden Tag 38 Minuten lang Fernsehen

Der RIAS will sein Fernsehprogramm auch nach dem offiziellen Start „schrittweise“ beginnen. Ab 22. August will der Sender der amerikanischen Streitkräfte auf Kanal 25 - wo auch SAT 1 sendet - antreten.

An den letzten vier Sonntagen wurde bereits zu früher Stunde von 8 bis 9 Uhr geprobt, wohl in kluger Selbsteinschätzung, daß das Programm eh keinen aus dem Bett holt. Ab 22. August wird die Sendezeit nicht etwa auf-, sondern erstmal abgedreht: Das Programm sieht nur eine tägliche Nachrichtensendung mit dem Titel „Tagesaktuell“ vor, die zwischen 17 Uhr 50 und 18 Uhr 28 ausgestrahlt wird. An Sonntagen dauert sie gar nur schlappe 15 Minuten, bevor sich der Sender um 19 Uhr wieder verabschiedet.

Erst ab 3. Oktober folgt das „Frühstücksfernsehen“, das werktags von 6 bis 9 Uhr ausgestrahlt wird, damit die DDR -Nachtarbeiter auch gleich das Neueste aus dem freien Westen erfahren können. Studiogäste sollen interviewt, das Sportgeschehen vom Vortag aufgegriffen und nette Features gebracht werden.

Das Fernsehen solle nach seiner Philosophie nicht Politik machen, sondern das Zeitgeschehen darstellen und kritisch begleiten, sagt Intendant Rohe. „Klarheit in der sachlichen Information und Fairness in der Darstellung“ sei der Leitgedanke der Berichterstattung. Rein technisch könne RIAS außer den zwei Millionen West-Berlinern auch vier Millionen DDRler ereichen; rein technisch.

taz