DWK denunziert WAA-Gegner

München (taz) - Während sich die Betreibergesellschaft der Oberpfälzer Atommüllfabrik, die Deutsche Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK), darüber beschwert, daß ihre Vertreter bei der Anhörung in Neunburg vorm Wald „Psychoterror“ ausgesetzt seien und das Verfahren schon „fast inquisitorisch“ sei, schreckt sie selbst nicht davor zurück, Kritiker zu denunzieren.

So geschehen im Falle eines Krankenkassenangestellten der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) in Neumarkt. Er schickte Anfang dieses Jahres einen Brief mit kritischen Fragen zur der WAA an die Gesellschaft. Die Antwort kam prompt. Der Pressesprecher der DWK in Wackersdorf, Egon Mühlberger, belehrt ihn in seinem Brief, doch zu „reflektieren“, daß er seinen Arbeitsplatz auch den Arbeitgebern aus dem Kernenergiebereich verdanke. Doch bei diesem Ratschlag bleibt es nicht. „Da ich annehme, daß ihre Arbeitnehmer in der AOK Neumarkt ihren Stellenwert als wertvollen Mitarbeiter im Marketing-Bereich bisher nur unzureichend erkannt haben, will ich gerne etwas nachhelfen und erlaube mir, sowohl Ihren Brief als auch unser Antwortschreiben Ihren Arbeitgebern zur gefälligen Kenntnisnahme zu übersenden“, schreibt Mühlberger.

Dem SPD-Landtagsabgeordneten Dietmar Zierer erschien der Vorfall so eklatant, daß er die Vertreter der DWK in Neunburg vorm Wald damit konfrontierte.

lui