Künstler zum Zugucken

■ Bis Mitte August sind im Schloßpark Sebaldsbrück auf Initiative des Ortsbeirates 16 HdK-Künstler mit dem öffentlichen Behauen von Naturmaterialien beschäftigt

Was den Wallanlagen recht ist, ist dem Sebaldsbrücker Schloßpark allemal billig. Auch der Sebaldsbrücker Ortsbeirat wollte darum ein Künstler-Symposion für seinen schmucken Schloßpark (für Ortrsunkundige: neben dem gleichnamigen Freibad gelegen ). Diese sonst etwas verschlafenen Ecke Bremens macht nun nicht mehr nur mit Poolpartys von sich reden. 16 Kunststudenten der HdK machen senatsgesponsort auch den Park zur Attraktion. Zumindest für die Presse und die Herren vom Mercedes -Vorstand, die hier kunstfachsimpelnd ihre Mittagspause verbringen. Die sonstig Vorübergehenden halten sich eher bedeckt, wenn nicht ablehnend zurück. In erster Linie

gilt es, ihnen den Unterschied von Bildhauer und Steinmetzen zu erläutern. „Ziemlich deprimierend“ findet z. B. Ulrike die Resonanz der Passanten, denn: „Hier kann man noch so brave Sache machen , die Leute sind immer ziemlich ablehnend“. Aber Parkbummmler-Zuspruch ist ja auch nicht die Hauptsache. In erster Linie geht es um Erfahrung mit der Arbeit, sowohl mit dem Material als auch mit der Umgebung draußen im Park. Diese Erfahrungen werden von allen sehr positiv gewertet, insbesondere aufgrund des großen Raumes und des zur Verfügung gestellten Materials, das eine ganz andere Größenordnung von Arbeiten zuläßt. Jutta, die mit an der Gruppenar

beit zum Thema Köpfe arbeitet, hat da die Arbeit mit Stein für sich entdeckt. Fasziniert ist sie davon, daß aus dem Stein letztlich doch in etwa das entsteht, was sie sich vorher vorgestellt hat, auch wenn (oder gerade weil) jeder Stein sein Eigenleben hat, das zu berücksichtigen ist. Welche und wie viele von den inzwischen schon zu einem großen Teil fertiggestellten Werken ihren endgültigen Platz im Schloßpark finden werden, ist noch unklar. Der Senator für Wissenshaft und Kunst wird mit dem Ortsbeirat und dem Gartenbauamt erst dann darüber entscheiden, wenn die Arbeiten nächste Woche im Park „aufgestellt“ sind.

KeDe