Positive Ergebnisse bei Angola-Runde

■ USA kündigt Unterzeichnung von Dokumenten an

Genf (afp/taz) - Dokumente zur Angola-Namibia-Frage werden noch am Freitag nachmittag in Genf unterzeichnet werden. Dies teilte der amerikanische Vermittler Chester Crocker bei der Rückkehr an den Verhandlungstisch nach der Mittagspause mit. Crocker machte über den Inhalt der Dokumente, die von den Vertretern Angolas, Kubas, Südafrikas und der USA signiert werden sollen, jedoch noch keine Ausführungen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es sich dabei nur um eine Einigung über einen Waffenstillstand handeln. Diplomaten vermuteten, daß es zu einer globalen Lösung - Rückzug südafrikanischer Truppen aus Süd-Angola und Namibia, Abzug der etwa 50.000 kubanischen Soldaten aus Angola, Unabhängigkeit für Namibia sowie eine Beendigung für die jeweiligen Untergrundorganisationen UNITA, SWAPO und ANC in Genf nicht mehr kommen wird.

Die Verhandlungen sollten ursprünglich schon am Donnerstag beendet werden. Die Gespräche wurden besonders erschwert, weil Südafrika trotz der Vertraulichkeit der Verhandlungen seine Vorschläge am Dienstag veröffentlicht hatte. Daraufhin hatten Kuba und Angola ebenfalls öffentlich wichtige Aspekte der südafrikanischen Initiative zurückgewiesen. So wurde die Verbindung zwischen der Unabhängigkeit Namibias und dem Rückzug kubanischer Truppen aus Angola als Eingriff in die staatliche Souveränität Angolas verurteilt. Beide Regierungen weigerten sich außerdem, ihre Hilfe für die namibische Befreiungsorganisation SWAPO und den in Südafrika verbotenen ANC aufzugeben.

Überraschend nahmen am Freitag erstmals hochrangige britische Diplomaten an den Verhandlungen Teil. Über die Rolle der Briten wurde jedoch nichts bekannt.

hb