Stand der KI-Forschung

Wurzeln der KI-Forschung waren bereits lange vor 1945 gelegt, vor allem mit der Entwicklung der formalen Logik. Anschließend (bis 1954) sind unmittelbare Vorläufer und Wegbereiter der Disziplin zu verzeichnen (z.B. der Bau erster elektronischer Rechenanlagen, die Begründung der Kybernetik durch Norbert Wiener und theoretische Arbeiten von Alan Turing). Das Jahr 1956 mit der Dartmouth Conference über Künstliche Intelligenz gilt gemeinhin als Gründerjahr der KI. Nach anfänglich kühnen Prognosen einiger KI -Pioniere, die sich nicht bewahrheiteten, erster Ernüchterung also, schaffte die KI in den siebziger Jahren einen Durchbruch. KI-Anwendungen kamen zunehmend zum Einsatz in allen möglichen Bereichen: z.B. in der Ausbildung, der Waffentechnik, der Medizin und nicht zuletzt in der Arbeitswelt. Die wichtigsten Anwendungen im Überblick:

-Robotertechnik: Vorprogrammierte selbständige Arbeitsabläufe bei Handhabungsautomaten; Steuerung mechanischer Tätigkeiten, zunehmend in Verbindung mit Bildverstehen,

-Sprachverstehende Systeme: Computereingaben und -ausgaben in grammatikalisch und syntaktisch natürlicher und semantisch sinnvoller Sprache; Verstehen gesprochener Sprache und Ausgabe in synthetisch-gesprochener Sprache,

-Bildverstehen: Erkennen und Auswerten von optischen Mustern (Videomaterial); Anwendungen in der Montage, in der Medizin und in der Waffentechnik,

-Expertensysteme: Informationssysteme, die auf Expertenwissen basieren, Informationsverarbeitung zur Entscheidungsvorbereitung in eingegrenzten Fachgebieten,

-Deduktionssysteme: automatisches Prüfen und Beweisen logischer Beziehungen,

-Computerunterstütztes Lernen: dynamische Lösungsstrategien für komplexe Spiele (Schach)

-Automatischer Wissenserwerb: maschinelles Lernen, Aktualisieren von Expertensystemen,

-Cognitive Science: interdisziplinäre Zusammenführung von Forschungsbereichen der Informatik, der Psychologie und der Linguistik.

Insbesondere die letzten beiden Spezialgebiete stehen für einen neuen Aufbruch, der von „dummen Computern, die nur machen, was man ihnen sagt“, zu flexiblen, lern- und entwicklungsfähigen Systemen führen soll.