Gesundheitsschutz für den täglichen Kram

Kleine Anfrage der SPD zu den Gesundheitsgefahren in Dingen des täglichen Bedarfs / Prüfung nach Zufallsprinzip  ■  Aus Bonn Susanne Brahms

Die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Verbraucherpolitik der SPD -Bundestagsfraktion, Anke Martiny, forderte gestern in Bonn einen besseren Gesundheitsschutz bei Chemikalien und Gebrauchsgegenständen. Gebrauchsgegenstände sind z.B. Reinigungs- und Pflegemittel, Imprägnierungs- und Ausrüstungsmittel, Lebensmittelverpackungen, Kleidung, Büro und Hobbymaterialien. Martiny kritisierte, daß die Bedarfsgegenstände bisher nur nach dem Zufalls-Prinzip überprüft würden.

Deswegen müsse das Chemikaliengesetz dringend geändert werden. Welche Lücken es in dem Bereich des Gesundheits- und Umweltschutzes bei Bedarfsgegenständen gibt, verdeutlichte Anke Martiny mit zwei Beispielen aus der 'taz' -Berichterstattung. Die Stadtwerke Heidelberg würden für die Fernwärmerohre Frostschutzmittel verwenden, die krebserregend seien. Sollten die Rohre doch eines Tages durchrosten, wäre das Trinkwasser gefährdet ('taz‘).

Im nächsten aktuellen Beispiel ging es um schwedische Babywindeln. In diesen, so berichtete Anke Martiny, sei Dioxin nachgewiesen worden, - es stammt aus dem Chlor, das die Windeln bleicht. Wie es um die bundesdeutschen Windeln bestellt ist, sei unbekannt. Die SPD hat eine Kleine Anfrage in den Bundestag eingebracht, in der unter anderem gefragt wird, inwieweit Bundesgesundheitsamt und Umweltbundesamt in diesen Fragen eingeschaltet sind.