JU-Spitze reagiert

■ Rechtsradikale sollen nicht geduldet werden / Rücktrittsforderung an Führungs-Kritiker

Der Landesvorsitzende der Jungen Union, Gunnar Sohn, hat erstmals zu den von der taz berichteten Vorgängen in der JU Stellung genommen. Man werde weder Rechtsradikale in der JU dulden, noch zulassen, daß sich JU-Mitglieder gegenseitig Rechtsradikalismus vorwürfen, um persönliche Vorteile zu erreichen, erklärte Sohn, der sich mit einer JU-Delegation in Südafrika aufhält. Sollte sich der Bericht der taz bestätigen, werde der Landesvorstand seine „Möglichkeiten voll ausschöpfen und Maßnahmen gegen die Verursacher ergreifen“.

Der stellvertretende JU-Vorsitzende Thorsten Thaler hat den ebenfalls zum Landesvorstand gehörenden Marco Hennig wegen seines gestrigen Interviews mit der taz zum Rücktritt aufgefordert. Das Interview stelle nicht nur eine „Provokation“ gegenüber der JU sondern auch der CDU dar, sagte Thaler, der zur Sohn-Gruppe gerechnet wird.

Wie berichtet, sollen, laut Henning, unliebsame Ju -Mitglieder durch Gefolgsleute des JU-Vorsitzenden Sohn mit Drohungen und erfundenen Vorwürfen aus ihren Funktionen gedrängt werden.

Hennig habe, so Thaler, gegen einen einstimmigen Vorstandsbeschluß, vor öffentlicher Stellungnahme eine „interne Klärung“ von Meinungsverschiedenheiten herbeizuführen, nun bereits das zweite Mal verstoßen. Hennig konnte zu einer Stellungnahme nicht erreicht werden.

taz