Kein Raum im Viertel

■ Ortsamtsleiter Heck sucht öffentlichen Wohnraum für Initiativen im Viertel / 'Bremische‘ sieht wenig Chancen

Akute Raumnot für verschiedene soziale Gruppen meldet Ortsamtsleiter Dietrich 'Hucky‘ Heck für den Bereich Mitte / Östliche Vorstadt. Aktueller Aufhänger ist für ihn das Gebäude des „Landesamtes für Schulpraxis und Lehrerprüfung“ in der Humboldtstraße: In der Bildungsbehörde wird zur Zeit überlegt, ob dieses Amt verlegt werden soll. Für diesen Fall haben bereits Elterninitiativen, der Blindenverein „Prisma“ und Lern- und Behindertengruppen ihr Interesse an dem Haus angemeldet. Heck fordert nun für dieses Gebäude und auch für andere öffentliche Häuser und Wohnungen eine sozialpolitische Entscheidung: Statt Privatisierung und Verkauf soll ein Gremium die Bestände der Stadt und der Bremischen Gesellschaft sichten, um einen Teil der Häuser in Zukunft für soziale Belange zu reservieren. Dringender Bedarf bestehe z.B. auch für Drogenabhängige und HIV -Positive. So mußte, wie Heck mitteilte, ein Aids-Kranker wochenlang im Park schlafen, da niemand ihn aufnehmen wollte. Schon aus Kostengründen sei es bessser, Aidskranke privat unterzubringen und zu betreuen. Die Altenorganisation „Pro senectute“ möchte ein Wohnprojekt mit fünf alten Men

schen im Bereich Östliche Vorstadt starten. Die RentnerInnen sollen nicht aus ihren sozialen Zusammenhängen gerissen und in fremde Stadtteile verlegt werden. Doch auch hier fehlt geeigneter billiger Wohnraum. Nach Hecks Vorstellungen sollen die interessierten Initiativen und Gruppen gemeinsam beraten, welches jeweils der dringlichste Bedarf sei. So könne der zuständige Fachausschuß des Senats angemessener entscheiden.

Die Bremische Gesellschaft besitzt nach Auskunft des Geschäftsführers Cordes noch 14 Ein- oder Zweifamilienhäuser und 2 Wohnungen im Viertel - Restbestände der ehemals angekauften Grundstücke der Mozarttrasse, deren Bau 1975 verworfen wurde. Die Stadt Bremen verfügt noch über einige Häuser mehr. Cordes sieht auch mittelfristig wenig Chancen für nutzbaren Gebäude. Wohnraum sei zur Zeit sofort vermittelbar, und die fraglichen Häuser würden zuerst den derzeitigen Mietern zum Kauf angeboten.

Dem von Hucky Heck ermittelten Raumbedarf für soziale Gruppen stimmt Cordes zu. Er gelte heute sogar nicht nur für diesen Stadtteil, sondern für die ganze Stadt. U