Cordes-Entführer verzichten angeblich auf Hammadi

München (ap) - Die Beiruter Entführer des Hoechst-Managers Rudolf Cordes bestehen angeblich nicht mehr auf der Freilassung des Luftpiraten Mohammed Hammadi, der derzeit in Frankfurt vor Gericht steht. Die in München erscheinende Illustrierte 'Quick‘ zitierte den neuen Vermittler zwischen Bonn und den Geiselnehmern, den Deutsch-Algerier Abdelkadar Sahraoui, mit dieser Aussage. Die Illustrierte veröffentlichte am Sonntag aber zugleich den angeblichen Wortlaut eines Cordes-Briefes, in dem die Geisel selbst um die Freilassung Hammadis bittet.

Sahraoui sagte dem Blatt zufolge, die Kidnapper der pro -iranischen Hisbollah (Partei Gottes) hätten keine Lösegeldforderung gestellt und eine Freilassung der beiden Hammadi-Brüder sei keine Bedingung mehr für die Freigabe von Cordes. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen haben die Entführer auch in der Vergangenheit stets nur die Freilassung von Mohammed Hammadi gefordert. In dem 'Quick' -Beitrag hieß es weiter, die Entführer verlangten allerdings, daß die Bonner Parteien den Irak als Hauptschuldigen und Aggressor im Golfkrieg brandmarkten. Außerdem müsse Bonn den Einsatz von Giftgas im Iran-Irak -Krieg verurteilen.