El Salvador hat 1.200 Flüchtlingen Rückkehr nach Hause versperrt

San Salvador (afp) - Die Behörden in El Salvador haben über 1.200 Flüchtlingen, zumeist Kindern von bis zu zwölf Jahren, den Rückweg aus Honduras in ihre Heimatdörfer versperrt.

Das Innenministerium verweigerte am vergangenen Sonntag einer Gruppe von 35 Geistlichen aus den USA die Einreise, die die Flüchtlinge zur Garantie ihrer Sicherheit nach Hause begleiten wollen. Die Kirchenvertreter unter Führung des Bischofs von Detroit, Thomas Gumbleton, wollten in El Salvador nur politische Unruhe stiften, hieß es zur Begründung.

Der zuständige Regionalkommandeur des Bezirks Chalatenango erklärte, die meisten der Flüchtlinge seien Sympathisanten der Guerilla, und beschuldigte die Rebellen, den Treck organisiert zu haben. Die Heimkehrer, die am Samstag in 38 Bussen und 118 Lastwagen aus dem Lager Mesa Grande in Honduras aufgebrochen waren, verbrachten das Wochenende am Grenzübergang El Poy auf honduranischer Seite, da sie nicht ohne Begleitung der ausländischen Beschützer nach El Salvador einreisen wollten.

Am Sonntag kam Innenminister Edgar Belloso persönlich an die Grenze, um die Entscheidung der Regierung zu begründen. „Die Salvadorianer dürfen einreisen, aber die Ausländer nicht, weil sie nur kommen, um gegen die Gesetze unseres Landes zu verstoßen“, rief Belloso nach Honduras hinüber.

Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge will die Heimkehrer in den Dörfern Tejutla und San Antonio Los Ranchos im umkämpften Bezirk Chalatenango wieder ansiedeln, von wo sie 1980 vor dem Bürgerkrieg nach Honduras geflohen waren.