MBB-Daimler „gefährdet Standorte“

■ IG Metall bekräftigt ablehnende Haltung / Gespräche um norddeutschen Interessenverbund

Die IG Metall hat gestern noch einmal vor den Werkstoren mit den Unterschriften von Betriebsratsvorsitzenden und Vertrauensleute-Leitern von MBB und Erno ihre ablehnende Haltung gegen die Fusion von Daimler und MBB bekräftigt. Die Arbeitnehmer-Vertreter befürchten, daß die Fusion „zu einer erneuten Strukturbereinigung mißbraucht“ wird, daß „Standorte gefährdet und Arbeitsplätze vernichtet werden“.

Detailliert listet die gewerkschaftliche Stellungnahme einzelne Unternehmensbereiche auf, für die ausdrücklich Bestandsgarantien gefordert werden. Bisherige Firmen -Entscheidungen, so das Flugblatt, hätten Bremen trotz alter Zusicherungen (Streibl/Willms) nicht berücksichtigt und die „Leit- und Steuerungsfunktionen auf die Standorte Ottobrunn und Hamburg“ konzentriert.

Dieser Aspekt dürfte in dem norddeutschen Dialog eine Rolle spielen, den die Bremer SPD mit ihrer Hamburger Schwesterpartei sucht. Hamburg hält seine 18% Anteile an MBB nämlich bisher über eine Beteiligungsgesellschaft gemeinsam mit bayerischen Anteilen. Für den Bremer SPD-Landesvorstand soll, kommt es zu einer Fusion, „die bestehende Bremer Beteiligung in einer Bündelung der norddeutschen Interessen in einer Sperrminorität zur Sicherung der Standorte und der Arbeitsplätze in der Region beitragen“. Den Zusatz: „um die bremischen Interessen auch in Zukunft verantwortlich wahrnehmen zu können“ hatte Bürgermeister Wedemeier dem SPD -Landesvorstand in einer 7:5-Abstimmung abgerungen. Von einer Befürwortung der 40 Millionen Beteiligung an einer Kapitalerhöhung war keine Rede, entsprechen Meldungen seien gezielt aus dem Rathaus lanciert und „Quatsch“, erklärte der Referent des Landesvorsitzenden Brückner. Im Gegenteil: Die Erklärung der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA), die wie der Bürgermeister davon ausgeht, daß bei einer Kapitalerhöhung die „benötigten Mittel zur Sicherung des bremischen Einflusses bereitzustellen“ seien, fiel bei nur einer Für-Stimme durch.

Wedemeier sah sich veranlaßt, unmittelbar nach der Sitzung des SPD-Landesvorstandes seine unterlegenen Argumente breit an sozialdemokratische Funktions- und Mandatsträger zu verschicken. Wedemeier bedauert nach wie vor, daß Bremen nicht an den Fusions-Verhandlungen beteiligt wird. K.W

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