Tourismus sanft

■ „8. Internationale Wattenmeertage 88“ / Vorträge, Debatten und Kreativtage an der Küste und im Binnenland

„Sanfter Tourismus“ lautet das Thema der 8. Internationalen Wattenmeertage, die vom 31.8.-3.9. in Bremerhaven und Wremen vom Verband „Die Naturfreunde“ und vom WWF-Deutschland veranstaltet werden. Der Massentourismus hat sich inzwischen auch an der Nordsee-Küste äußerst negativ auf die Umwelt ausgewirkt, findet der Vorsitzende des Naturfreunde -Landesverbands Nordmark, Hans Fricke. Die Umgebung werde durch den Bau von Hotels, Campingplätzen und anderen für den Massentourismus erforderlichen „flächenfressenden Maßnahmen“ zerstört; die Bevölkerung der Ferienorte ist vielfach darauf angewiesen, ihr Geld im von Fremdkapital beherrschten Tourismus-Geschäft zu verdienen, da Landwirtschaft und Fischerei als ursprüngliche Erwerbszweige stark eingeschränkt wurden. Eine Folge davon ist, daß auch das traditionelle Zusammenleben dem Tourismus geopfert und verkommerzialisiert wird.

Das Projekt „Sanfter Tourismus“ soll dem entgegenwirken. Das Programm der „Watten

meer-Tage“ umfaßt Vorträge, Ausstellungen und Diskussionen zum Thema Tourismus/Naturschutz sowie Exkursionen in betroffene Gebiete auf Helgoland und an der Wurster Küste. Parallel zu dem Bremerhavener Programm laufen in Wremen bei Bremen die „Kreativtage“, die Töpfern, Aquarellieren und Wanderungen anbieten.

Der Naturfreunde-Verband schlägt den Reisenden als Beitrag zum 'Sanften Tourismus‘ vor, Fremdenverkehrs-Mekkas aus dem Weg zu gehen, und nicht-technisierte Erholungsformen zu wählen: radfahren und skilanglaufen, schwimmen und wandern. Zur Anreise sollen öffentliche Verkehrsmittel benutzt werden (60 Prozent aller Urlaubsreisen geschehen mit dem Auto). Ferienwohnungen sind für den 'Sanften Tourismus‘ ebenfalls ungeeignet, da sie Flächen verbrauchen und keine Arbeitsplätze schaffen: Privatzimmer, Pensionen und Hotels sind sozial- und umweltverträglicher. I.K

Infos: WWF Wattenmeerstelle, Tel. 0421/65846-0 / TV Naturfreunde, Tel. 040/247258