Aktionsbündnis

Dr. Gideon Freudenthal, Universität Tel Aviv, zu den Aktivitäten einer israelischen Friedensgruppe  ■ I N T E R V I E W

taz: Sie sind in der letzten Zeit intensiv im Rahmen des „Beita Komitees“ tätig, das sich des Dorfes Beita bei Nablus in der Westbank angenommen hat.

Freudenthal: Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, gerade Beita zu verteidigen, weil in diesem Fall die rechten Parteien und ihre Vertreter in Knesset und Regierung zusammen mit den Siedlern versuchten, eine Politik des „begrenzten Bevölkerungs-Transfers“ durchzuführen, - das heißt: Ganze Gemeinden ins Exil zu treiben. Das Ziel unserer Tätigkeit im Beita Komitee ist, gegen die Vertreibung und gegen die Politik der Siedler vorzugehen.

Wie unterscheidet sich die Arbeitsweise des Beita Komitees von der Arbeitsweise verschiedener anderer Protestorganisationen?

Zuerst einmal ist es nicht unsere Absicht zu protestieren und zu demonstrieren. Wir agieren unter anderem durch Wiederaufbau der von der israelischen Armee zerstörten Häuser. Durch praktische Rechtshilfe für die Dorfbevölkerung usf. Es geht uns darum, gemeinsam mit den Palästinensern vorzugehen. Im Beita Komitee arbeiten das palästinensische Dorfkomitee und das israelische Beita Komitee zusammen.

Was können Sie erreichen?

Beita ist eine Art Übungsfeld. Unsere Erfahrungen können dann anderorts in gleicher Weise für israelisch -palästinensische Zusammenarbeit genutzt werden.

Interview: Amos Wollin