Archäologie am Bau

■ Unterm Teerhof-Appartement ruht die bedeutende Historie steinchenweise, und oben klotzig stilvoll

Nachdem in der vergangenen Woche bereits die Giebelspitze eines Bremer Bürgerhauses aus der Baustelle gebaggert wurde, gibt es jetzt einen ordentlichen Nachschlag für alle Archäologie-Freaks. Bei den Ausschachtungsarbeiten für die neue Teerhof-Schick-Wohnbebauung hat man einen prächtig erhaltenen Ofenstein (mit „1648“ drauf) aus dem ganzen Bauschlamassel gebuddelt.

Das ist ein stadtgeschichtlich bestimmt interessanter Fund: Die schön erkennbare Jahreszahl zeugt deutlichst davon, daß der

Teerhof schon im 17. Jahrhundert von Bremern (wahrscheinlich Schiffbauern) bewohnt wurde. Der Ofenstein kriegt einen neuen Platz in den Räumen der Teerhof-GmbH an der Schlachte 10-11. Da steht der klotzige Zeuge längst vergangener Zeiten direkt neben den Plänen für die geplante Neugestaltung der Weser-Halbinsel. Wohnungsinteressenten (Yuppies wie Du und ich) werden so ganz stilvoll auf die bedeutende Historie des Teerhofs hingewiesen, was wahrscheinlich bedeutende Quadratmeterpreise nach sich zieht.

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