Senatsreserven abgebrannt

■ Großbrand in Neuköllner Lagerhalle / Zucker, Milchpulver etc. aus Beständen der Senatsreserve waren hier gelagert / Löscharbeiten noch nicht beendet

Ein Brand in einer über 4.000 Quadratmeter großen Lagerhalle einer Firma für Bohr- und Sprengstofftechnik in der Oderstraße in Neukölln hat am Dienstag schweren Sachschaden verursacht. In der Halle lagerten nach Angaben der Polizei rund 300 Tonnen Zucker, 300 Tonnen Milchpulver sowie große Mengen Toilettenpapier aus Beständen der Senatsreserve. In Teilen der Halle seien unter anderem auch Reifen und Lackeimer aufbewahrt worden. Wie die Polizei weiter mitteilte, brach das Feuer aus noch ungeklärter Ursache in einer in der Halle eingerichteten Autowerkstatt aus. Als Brandherd sei ein Regal für Farbdosen festgestellt worden. Die Feuerwehr sei gegen elf Uhr verständigt worden, nachdem Löschversuche von Beschäftigten gescheitert waren.

Mit Ausbreitung der Flammen in der gesamten Halle erhöhte die Feuerwehr stufenweise die Zahl der Einsatzkräfte. Nachmittags wurde sechster Alarm ausgelöst. Zeitweise waren 38 Fahrzeuge und rund 125 Feuerwehrbeamte am Brandort. Gelöscht wurde mit zwei B- und sechs C-Rohren. Ein Feuerwehrsprecher bezeichnete die Löscharbeiten als „sehr schwierig“, da die brennende Lagerhalle nur von den Stirnseiten zugänglich sei.

Ferner bestünden keine Belüftungsmöglichkeiten in der Halle. Für die in der Oderstraße eingesetzten Berufsfeuerwehrmänner übernahmen Kollegen von vier Freiwilligen Feuerwehren den Präsenzdienst auf den Feuerwachen. In die Feuerwache Neukölln rückten Feuerwehrleute von der Wache Schillerpark ein. Den Angaben zufolge verhinderten die Löschmannschaften ein Übergreifen der Flammen auf eine angrenzende Lagerhalle. Wegen starker Rauchentwicklung wurden die Kleingärtner der Umgebung aufgefordert, ihre Lauben und Gärten vorläufig zu verlassen. Die Löscharbeiten waren bei Redaktionsschluß noch nicht beendet.

dpa/taz