Neuer MPOSS-Ölfänger

■ Experten für MPOSS-Katamaran der Sarstedt-Werft / Wenig Hoffnung für das Modell der Konkurs-Werft Lühring

Das neue Öl-Auffangschiff, das im kommenden Jahr in der Elbmündung stationiert werden soll, wird eins vom Typ MPOSS der Bremer Sarstedt-Werft sein. Dafür hat sich der „Ölunfallausschuß Seeküste“ am Dienstag in Bremen ausgesprochen.

Daß zu den bisher sechs Ölauffang-Schiffen in Nord- und Ostsee ein weiteres in Dienst gestellt werden soll, ist schon seit 1980 „Beschlußlage“ zwischen Bund und Ländern. Auch die Finanzierung ist schon geplant. Experten aus den vier Küstenländern und dem Umweltministerium des Bundes haben sich am Dienstag in Bremen lediglich die Frage gestellt, welcher Schiffstyp am besten geeignet ist. Die Aufgabe des neuen Ölfängers: Nach Unfällen in der Elbmündung soll er die treibenden Ölteppiche zusammenschieben und das Ölwasser an Bord pumpen. Ohne größere Differenzen haben sich die Experten am Dienstag für MPOSS (Multi Purpose Oil Skinner System) entschieden, einen Katamaran, wie er schon seit Jahren von Bremerhaven aus in der Wesermündung Dienst tut. Wichtigstes Argu

ment: Die Stromungs- und Windverhältnisse in der Elbmündung sind ähnlich wie in der Außenweser. Dort hat sich der MPOSS -Katamaran der Nord-Bremer Sarstedt-Werft bewährt.

Eine Hiobsbotschaft für Eigner und Belegschaft der Lühring -Werft in Brake, die seit Anfang August in Konkurs ist. Lühring hat sich auf Öl-Auffang-Klappschiffe spezialisiert, und hoffte mit einem Staatsauftrag und einer Bürgschaft des Landes Niedersachsen wieder aus der Pleite zu schippern. Allerdings ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Denn gestern haben nur die Experten ein fachliches Urteil darüber abgegeben, welcher Schiffstyp für die Elbmündung am besten geeignet ist. Wohin der Auftrag unter politischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten am Ende des Jahres dann tatsächlich vergeben wird, darüber ist das Tauziehen zwischen Bund und den vier Ländern sicher schon im Gang. Die nächste Runde: Eine „Partnersitzung“ mit Spitzenbürokraten aus den fünf Umweltministerien am 15. September.

mw