HBV „weichgemacht“

■ Horten setzt sein „Delikatessa„-Konzept durch / Statt Supermarkt schicke Schlemmerläden im Keller / Gewerkschaft gab sich mit Aufschub zufrieden

Jetzt ist es beschlossene Sache: Spätestens ab dem 31. März des kommenden Jahres wird der Supermarkt im Keller des Horten-Kaufhauses umgebaut. An seiner Stelle entstehen lauter kleine Lebensmittelläden für den gehobenen Bedarf. Die rund 70 Beschäftigten des Supermarkts werden entlassen.

Der Horten-Konzern kann also sein „Delikatessa„-Konzept auch in Bremen durchziehen. In lauter schicken Läden will Horten die Kundin individueller ansprechen als im Supermarkt und so der noblen Schlemmer-Abteilung von

Karstadt den Rang ablaufen.

Am Dienstag haben sich die Geschäftsleitung der „Supermarkt bei Horten GmbH“ (SBH) und der Betriebsrat vor der Einigungsstelle verständigt. Schlichter war der Bremer Adolf Claussen. Was der Betriebsrat und die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen dabei herausholten, ist lediglich ein Aufschub: Statt zu Silvester wird der Supermarkt jetzt drei Monate später dicht gemacht. In allen anderen Punkten setzte sich die SBH durch. Geschäftsführer Heinz Korte: „Wir haben da einen

Weichmacher hineingebracht. Außerdem nehmen wir so das Weihnachtsgeschäft noch mit. Nach dem ursprünglichen Plan hätten die Umbauarbeiten schon im Dezember begonnen.“

Die SBH-Geschäftsleitung wird sich dafür einsetzen, daß Beschäftigte von den zukünftigen Ladenmietern oder von anderen Abteilungen des Kaufhauses übernommen werden. Die Chancen dafür sind allerdings schlecht. Denn auch seine andere Abteilungen will Horten in kleine Läden aufteilen und vermieten.

mw