Brokdorf - „Nicht wieder ans Netz“

■ Kurzblockade vor Gelände des schleswig-holsteinischen AKWs / Aktion gegen Wiederinbetriebnahme / Atomgegner trafen auf demonstrantenfreundliche Polizei

Berlin (taz) - Rund 70 AtomgegnerInnen blockierten gestern für eineinhalb Stunden die Zufahrt zum AKW Brokdorf. Sie reagierten damit auf die Entscheidung der schleswig -holsteinischen Regierung, den seit knapp zwei Wochen auf Eis gelegten Reaktor sofort wieder in Betrieb zu nehmen. Als die Aktion, die von vorneherein zeitlich begrenzt war, abgebrochen wurde, staute sich vor dem Werkstor eine kilometerlange Autoschlange der AKW-Arbeiter.

Vom Ritual der monatlichen Brokdorf-Blockade, zu der sich seit zwei Jahren Mitglieder christlicher und gewaltfreier Gruppen zusammenfinden, gab es dieses Mal einige Abweichungen: Neben dem eingespielten Blockadeteam ließen sich gestern auch eine Reihe prominenter VertreterInnen der Hamburger Grün-Alternativen Liste (GAL) auf der Straße nieder. Dabei trafen die Atomgegner auf eine betont demonstrantenfreundliche Polizei. In Sachen Brokdorf, so wurde gemunkelt, versieht ab jetzt ein neuer Einsatzleiter seinen Dienst. Offensichtlich auf Weisung von „ganz oben“, so der Eindruck der Blockiererr, hielten sich die Ordnungshüter bis zum freiwilligen Ende der Aktion zurück.

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