CDU: Kriegerdenkmal

■ Stuhrer Widerstände gegen das KZ-Mahnmal

Während im KZ-Außenlager Obernheide jüdische Frauen gefangen gehalten wurden, war der heutige Stuhrer Bürgermeister Heinz Wilhelm Schmidt (SPD) bei der Hitlerjugend. Doch als es um das Mahnmal ging, leitete er die turbulenten Sitzungen „neutral und fair“, wie sich seine frühere zweite Stellvertreterin Ruth Reeh-Georgi (Grüne) erinnert. Der Anstoß kam von der SPD, Grüne und FDP zogen mit. Hartmut Müller, Leiter des Bremer Staatsarchivs und „Entdecker“ des KZ, ist zugleich SPD-Ratsherr in Stuhr. Ruth Reeh-Georgi war damals, Anfang 1987, viel in der Gemeinde unterwegs und gratulierte betagten StuhrerInnen zum Geburtstag. Obernheide war für viele alte Leute eine peinliche Erinnerung, sagte sie gestern der taz. Andere fühlten sich schuldig, nachdem das Lager mehr als 40 Jahre lang totgeschwiegen worden war: „Wir hätten gerne geholfen, aber es war ja verboten...“. Obstruktion kam von der stärkstenRatsfraktion: Die CDU wollte nur zustimmen, wenn zugleich das Kriegerdenkmal vom Friedhof auf den Rathausplatz gebracht würde. Davon wollte Fraktionssprecher Jürgen von Weyhe gestern nichts mehr wissen. „Zu teuer“ findet er das Mahnmal aber immer noch. An der Einweihung nahm er nicht teil.

mw