Unsaubere Ehe

■ Trotz Kritik rücken Massa und Asko enger zusammen

Berlin (taz) - Die Verflechtung der Lebensmittelkette Massa AG und der Asko Deutsche Kaufhaus AG sorgt für Turbulenzen. Während die sogenannte „Schachtelbeziehung“ auf der Aktionärsversammlung von Asko massiver Kritik ausgesetzt war, wurde auf der Hauptversammlung von Massa ein Ausbau der Beteiligung beschlossen.

Die Asko hält am Kapital der Massa 49,9 Prozent, Massa umgekehrt an Asko 20 Prozent. Herbert Hansen, Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre, sprach auf der Asko -Aktionärsversammlung von einer „unhaltbaren Konstruktion“. Axel Haubrock von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz forderte eine „bessere Hygiene in der Unternehmenskultur“.

Die Antwort von Helmut Wagner, Vorstandschef der Asko und zugleich Vorstandsvorsitzender von Massa, war deutlich: Es gebe offenbar Leute, die immer künstlich Schwierigkeiten machen müßten. Niemand werde gezwungen, Aktionär bei Asko zu sein. Dennoch wurde ein sogenannter „Entherrschungsvertrag“ beschlossen: Asko will auf die Ausübung des Teils der Stimmrechte verzichten, der ihr auf der Hauptversammlung von Massa die Stimmenmehrheit verschaffen würde.

Dieser „Entherrschungsvertrag“ rief bei Aktionären der Massa allerdings Unwillen hervor. Man behalte sich rechtliche Schritte vor, hieß es kürzlich auf der Hauptversammlung. Und da die „Ehe“ beiden Unternehmen gut zu bekommen scheint, wurde gleich beschlossen, den Anteil von Massa an Asko von 20 auf 25 Prozent zu erhöhen.

tine