FREIZEITSPASS

„Das Ding ist explodiert!!“, die Fernsehfamilie sinkt, von herumfliegenden Glassplittern getroffen, nach allen Seiten zu Boden und die Stimme des Ansagers überschlägt sich. „Und nun müssen wir für Hilfe sorgen! Zufälligerweise kommen zwei Leute vorbei, die mal einen Erste Hilfe-Kursus gemacht haben.“ Das DRK hilft routiniert und routiniert geschminkt mimen DRK-Jugendliche das zerstörte deutsche Feierabendglück. Nachwuchsprobleme hat das DRK-Neukölln anscheinend nicht. Jugendliche stellen nach den Rentnern die größte Gruppe auf dem Fest zum 100jährigen Jubiläum. Sie werden auf alle Katastrophenfälle, wie Hauseinstürze, Auto und U-Bahnunfälle vorbereitet. Carin kann sich auch vorstellen, bei Anschlägen wie im 'La Belle‘ eingesetzt zu werden. Zimperlich sind sie nicht. Birgit fordert kategorisdch: „Wer kein Blut sehen kann, sollte das Rote Kreuz ausfallen lassen!“ Da kann man ja „nicht gleich abkotzen“. Das Jugendrotkreuz zieht sie aber trotzdem nicht wegen der Katastrophe an, sondern „hauptsächlich wegen der Gemeinschaft“ und der Wochenendfahrten nach Westdeutschland. Trotzdem: Sie sind auf einen Einsatz im Krieg vorbereitet: „Wenn's sein muß, muß es sein. Da führt kein Weg dran vorbei!“ Bei einem Atomkrieg aber, „da gibt's kein Überleben“. Die DRK-JUgend hat die DRK-Doppelstrategie angenommen.

Kruzifer