piwik no script img

Behindertenfeindlichkeit in Hessen

Frankfurt/Wiesbaden (taz) - Der hessische Kultusminister betreibt weiter behindertenfeindliche Politik. Die Weigerung Christian Wagners (CDU), zwei geistig behinderten Kindern aus Bad-Sonden-Allendorf den Besuch der dortigen Grundschule zu gestatten ist keine Einzelfallentscheidung. Jetzt darf in Kassel auf Anordnung der Schulbehörde ein körperbehindertes Mädchen nicht in die Grundschule integriert werden. Dabei hatte Wagner im Falle der beiden marginal geistig behinderten Kinder Tim und Katharina deren Integration mit der Begründung abgelehnt, daß sie die Lernziele der Grundschule nicht erreichen könnten. Daß Wagner jetzt dennoch der geistig „normal“ entwickelten und stark gehbehinderten Andrea in Kassel den Grundschulbesuch verweigert, entlarvt nach Auffassung des schulpolitischen Sprechers der Grünen, Fritz Hertle, die Aussagen des Kultusministers als „unwahre Ausreden“. Die Grünen fordern die sofortige Korrektur dieser „Fehlentscheidung“ bis zum Schulbeginn am 6.September. Andernfalls will die Fraktion im Landtag die Einschulung von Andrea in die Grundschule einklagen.

kpk

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen