LEUTE VON HEUTE

■ KLATSCH VON GESTERN

Daß auch die hiesige Gesetzeslage so manche Stolpersteine parat hält, mußte kürzlich der ehemalige DDR-Bürger und Schriftsteller Rüdiger Rosenthal erfahren. Vom bayerischen Amtsgericht in Hof wurde er zu zehn Tagessätzen a 33 Mark verurteilt. Der Tatvorwurf: Gestatten des Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Die Grenzorgane der DDR hatten ihrem ehemaligen Bürger die Durchreise nicht gestattet, „Transitverbot“. Sein Auto wollte Rosenthal aber nicht in Bayern stehen lassen. Er fand einen finnischen Studenten, der sein Auto nach Berlin-West fahren wollte. Der aber hatte seinen Führerschein nach über zwölf Monaten in der BRD noch immer nicht umschreiben lassen. Zwar ließen die bayerischen Grenzbeamten den Finnen fahren, der Fahrzeughalter aber wurde vor den Kadi zitiert.

Einiges gutzumachen hat Kreuzbergs Bürgermeister Wolfgang Krüger in puncto Frauenfreundlichkeit. Auf der Einladung für seinen gestrigen Frühschoppen auf dem Gelände der Otto-Wels –Grundschule wartete er mit einem „freundlichen Hinweis für Stöckelschuhträgerinnen“ auf: der Trink-Platz sei „überwiegend Rasenfläche“.

Ganz ohne Stöckelschuhe kam Samstag nachmittag das Naturtheater in der Hasenheide aus. Zwar hatte Megastar Ades Zabel, Chef der Teufelsberg-Filmproduktion, dorthin zu einer Wiederholung des „sagenumwobenen und legendenbildenden Volksfestes WOODSTOCK“, für 1988 in einer aktuellen up-tempo-Variante von drei mal zwei Stunden mit dem Diminuitiv WOODSTÖCKEL geladen, doch die massenhaft anrückenden Neu-Hippies wurden getäuscht: nichts war, nicht mal eine Absage.

War Benedict Maria Mülder zu seinen Zeiten als taz –Redakteur noch zuständig für den Berliner Bausumpf und angrenzende Parteienaffären, so muß er sich jetzt als Freier im großen Themenpool von Angebot und Nachfrage herumtollen. In der August-Ausgabe des Senioren-Yuppie –Magazins Esquire ließ Mülder sich noch als Fernsehkritiker einer Jury einverleiben, die Deutschlands Fernsehmacher Nr.1 küren sollte, und schon sitzt er an einer Serie Berliner Porträts, diesmal für das Frauenmagazin Petra.

Schön war er schon immer, doch seit neustem kann Oliver Kusserow mit seinem gelungenen Äußeren noch ein paar Mark dazu verdienen. Entdeckt wurde der Bassist aus dem Musikertross von Marianne Enzensberger vom Pariser Modemacher Jean-Paul Gaultier anläßlich einer Modenschau vor einigen Monaten im ICC. Kusserow bewegte sich so gekonnt, daß inzwischen andere Pariser Designer anfragten, ob der Hübsche nicht für sie laufen wolle.

Marianne