Der Grünen verlorene Belege

Frankfurt (taz) - Der grüne Landesverband in Rheinland-Pfalz muß in ihrem Jahresabschluß für 1987 über 21.000 DM als „verlorene Belege“ geltend machen. Der Grund: Die Belege wurden schlichtweg verschlampt. Die ehemalige Landesgeschäftsführerin Uschi Becker - sie war von 1982 bis 1988 in dieser Position tätig - konnte aus „Zeitmangel während des Landtagswahlkampfes die Belege für das erste Halbjahr 1987 nicht ordentlich abheften“, so die Sprecherin des rheinland-pfälzischen Landesverbands, Antje Kuessner. Statt dessen legte sie alle Belege in der Gesamthöhe von 21.735 DM in einen Karton im Grünen-Büro, bevor sie in den Sommerurlaub 1987 fuhr. Nach ihrer Rückkehr fehlte dieser Karton. „Wahrscheinlich hat jemand das Kassenbuch und die Belege darin für Altpapier gehalten und weggeworfen“, vermutet der ehemalige Schatzmeister im Landesverband, Elmar Still. Mit weiteren 7.000 DM schlug bei den Grünen der sorglose Umgang mit Bundesbahn-Fahrkarten zu Buche. 1985 und 1986 kamen Fahrkartenhefte abhanden, die Rechnung der Bundesbahn wurde 1987 mit 7.000 DM präsentiert. In Zukunft wird „genau darüber Liste geführt, wer ein solches Fahrkartenheft bekommt, die Leute haften dann persönlich“, berichtet Still.

m.b.