Salmonellen an Norderneys Strand

■ Badeverbot bis auf weiteres / Suche nach der Herkunft der Keime / Im August war das Bad Zwischenahner Meer verseucht / Herkunft: Möwen- oder Hundekot

An den Stränden der Nordseeinsel Norderney darf ab sofort nicht mehr gebadet werden. Das hat der Landkreis Aurich am Dienstag morgen angeordnet. Wie die Verwaltung des niedersächsischen Staatsbades mitteilte, sind Salmonellen die Ursache für die Vorsorgemaßnahme.

Stadt- und Staatsbad Norderney wollen, wie es weiter heißt, sofortige Untersuchungen nach der Quelle der Krankheitskeime einleiten. Die zeitlichen Abstände der Probenentnahmen seien verkürzt worden. Allerdings werde es analysebedingt

vier Tage dauern, bis neue Untersuchungsergebnisse vorliegen. Alle bisherigen Meßreihen deuten nach Ansicht der Experten darauf hin, daß das Badeverbot nur vorübergehend sein wird. Als Ausgleich bietet die Kurverwaltung ihren Gästen für diese Zeit kostenloses Baden im beheizten Meerwasserwellen-Freischwimmbad an.

Salmonellen im Badewasser, diese Nachricht hat Anfang August bereits die Gäste vom Zwischenahner Meer abgehalten. Von den Bootsstegen, die stellenweise zentimeterdick mit Mö

wenkot bedeckt sind, sollen die Darmkeime in den See geschwemmt worden sein. „Es kann aber auch Hundescheiße gewesen sein“, meinte ein Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamts Ammerland salopp. „Schließlich fließen 34 Wasserläufe ungeklärt in den See“. Nach einer guten Woche war das Baden im Zwischenahner Meer wieder erlaubt. Denn: Die Salmonellen vermehren sich ausschließlich in den Gedärmen von Mensch und Tier. Im Wasser allein gelassen, sterben sie nach wenigen Tagen ab.

dpa/mw