Binnenschiffer nutzt Weser als Gully

■ Tanks mit Weserwasser von Zinkkonzentrat gesäubert / Wasserschutzpolizei ermittelt mitten in Bremen / Absender PreussAG soll chemische Zusammensetzung klären

Wenige Meter von Polizeiwache und Justiz entfernt machte sich gestern vormittag ein Binnenschiffer an eine suspekte Tätigkeit: Am Anleger unterhalb des Tiefer spülte er die Tanks seines Schiffes mit Weserwasser sauber. Geladen hatte er zuvor ein Zinkkonzentrat der Firma PreussAG. Ein aufmerksamer Passant informierte schnell und anonym die Wasserschutzpolizei und die Grünen.

Die Umwelt-Spezialisten der Polizei beschäftigten sich denn auch mehrere Stunden mit dem Binnenschiff und seinem Kapitän, zogen Proben des Wassers und der verbliebenen Ladung. Mit einem Analyse-Ergebnis der Staatlich Chemischen Untersuchungsanstalt wird allerdings erst heute gerechnet. Außerdem soll heute die PreussAG über die Zusammensetzung des Zinkkonzentrats befragt werden.

Gestern mochte die Wasserschutzpolizei denn auch nicht darüber urteilen, ob es sich um einen Gesetzesverstoß handelte. Allerdings ist das Ausspülen von Tanks grundsätzlich nur mit Ausnahmegenehmigung erlaubt. Und zuviel Zink im Wasser kann je nach chemischer Verbindung für Wassertiere unangenehme bis tödliche Folgen haben, da das Metall sich nicht sehr schnell verdünnt.

Ase