IWF sprachlos

■ Autonome sprengten Anti-IWF-Veranstaltung

Für gut 150 Interessenten endete am Dienstag abend im Überseemuseum die erste Veranstaltung im Rahmen der Bremer Anti-IWF-Kampagne im Lärm und Stinkbombendunst. Ca. 40 Autonome, am Schluß auch unterstützt von einigen Mitglieder der Marxistischen Gruppe (MG), wollten den aus Washington eingeladenen Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF), Eduard Brau, nicht zu Wort kommen lassen. Unter aufgesetzten Schweinsmasken grunzten die Veranstaltungs -Sprenger so laut und begleiteten seine Redeansätze mit so frenetischem Beifall, daß der IWF-Vertreter seine Allgemeinplätze nicht ans Publikum bringen konnte. Das gelang erst, als nach über einer Stunde die Veranstaltung mit 100 Teilnehmenden in die St.-Michaelis-Gemeinde verlegt und dann doch noch abgehalten wurde.

Der IWF macht verbrecherische Politik, jeder seiner Repräsentanten ist folglich ein Verbrecher und mit Verbrechern muß man nicht reden - so die Logik der autonomen Veranstaltungs-GegnerInnen. Der IWF sei nicht reformierbar, man könne ihn nur abschaffen. Und dazu sei die Meinung der IWF-Repräsentanten unerheblich.

Die Veranstalter vom Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (BIZ), des Bildungswerks der Ev. Kirche und des Informationszentrums Afrika (IZA) wollten dagegen die IWF-Eigenwerbung vorführen und sich selbst entlarven lassen.

Die für die folgenden Tage geplanten Veranstaltungen sollen trotz des Auftakt-Eklats wie geplant stattfinden. Über die Durchführung der für den kommenden Donnerstag geplanten Demonstration mit anschließender Banken-Blockade sind sich die Veranstalter nun jedoch wieder unsicher geworden.

Ase