Zwangsumgesiedelt

■ Offener Brief der Schülerschaft für Sozialpädagogik, Schulzentrum Delmestraße Wir, Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik, sind seit drei Wochen Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Neustadt. Wir wurden aufgrund eines Senatsbeschlusses vom Weidedamm hierher zwangsumgesiedelt. Nun haben wir an dieser Schule gravierende Mißstände festgestellt, die uns den Aufenthalt hier unzumutbar erscheinen lassen. Viele Schüler und auch Lehrer leiden seit diesen drei Wochen an ständigen Kopfschmerzen, Übelkeit nd Müdigkeit. Wir führen das auf den bestialischen Gestank zurück, der seit dem ersten Tag in vielen Klassenräumen herrscht. Im Moment halten wir den Gestank nur aus, indem wir von morgens bis nachmittags alle Fenster und die Tür aufreißen. Daß es dann immer zieht und alle ständig am frieren sind, ist nur verständlich. An die Kälte im Winter mögen wir dabei jetzt noch gar nicht denken. Einige von uns haben bereits ihre Hausärzte aufgesucht, um ihren Beschwerden auf den Grund zu gehen. Da

Die Schulleitung hat das Bauamt zwar benachrichtigt, aber bis auf eine dreiminütige Messung mit der Nase(!) ist bisher nichts geschehen. Weiterhin ist bei dieser „Messung“ zu bemängeln, daß sie mittags um 12 Uhr bei geöffneten Fenstern durchgeführt wurde.

Auf unsere Frage, ob nun endlich eine Besserung abzusehen sei, antwortete uns die Schulleitung, daß damit nicht zu rechnen sei, da die Mißstände zumutbar wären!

Daher sind wir der Meinung, daß wir etwas unternehmen müssen, da wir um unsere Gesundheit fürchten!

Nach der genannten Aussage des Schulleiters weigerten wir uns, weiterhin in unserem Klassenraum unterrichtet zu werden. Daraufhin wurde uns in einem Mobilbau, der aufgrund eines Wasserrohrbruches nicht mehr benutzt wird, ein neuer Klassenraum zugewiesen. Wegen des Wasserrohrbruches stehen uns dort jedoch keine Toiletten zur Verfügung.

Nachdem eine Klasse einen Schultag dort verbracht hatte, wurde aus verschiedenen glaubwürdigen Quellen bekannt, daß dieses Gebäude aufgrund eines Baufehlers einsturzgefährdet und daher amtlich gesperrt sei. Außerdem ist durch diese „Abschiebung“ das eigentliche Problem für uns und andere betroffene Klassen nicht gelöst.

Mit freundlichen Grüßen Die Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik