Die Natur schlägt zurück

■ Kein Ende der Überschwemmunen

Kein Ende der Überschwemmungen

Neue Regenfälle haben am Wochenende die Hoffnung in Bangladesch auf ein Ende der schweren Überschwemmungskatastrophe zunichte gemacht. Da der Wasserstand in den drei Flüssen Brahmaputra, Ganges und Meghna nicht zurückging, wurden weitere zwölf Bezirke Bangladeschs überflutet. Insgesamt sind in den Wassermassen bislang mindestens 688 Menschen ertrunken. Allein im Süden des Landes wurden 75.000 Menschen obdachlos. Nach Angaben des Bürgermeisters von Dhaka, Abdul Malek, haben bisher rund eine Million Einwohner der Hauptstadt in den ohnehin schon überfüllten 450 Notlagern Hilfe gesucht. Dhaka hat offiziell 3,4 Millionen Einwohner. Insgesamt sind jetzt 75 Prozent des gesamten Territoriums von Bangladesch überschwemmt. Zeitungen berichteten am Wochenende, daß sich Krankheiten wie Durchfall durch den Verzehr verdorbener Lebensmittel und verseuchten Wassers epidemisch ausbreiten. Nach inoffiziellen Schätzungen sollen bereits 200 Bangladescher daran gestorben sein, etwa 180.000 litten an Darminfektionen. Für die 30 Millionen Obdachlosen, die verzweifelt um ihr Überleben kämpfen, trafen unterdessen Hilfsgüter aus Saudi-Arabien ein. Da Straßen und Schienen überflutet beziehungswiese beschädigt sind, können Güter nur mit Hubschraubern und Booten verteilt werden. Die Regierung in Dhaka befürchtet daher eine Hungersnot.

Monsunregen In West- und Südindien hält an

Neue heftige Monsunregen haben am Samstag in West- und Südindien mindestens 27 Menschen das Leben gekostet. Damit hat die Naturkatastrophe in ganz Indien bisher nahezu 950 Todesopfer gefordert. Allein zwölf Menschen, darunter fünf Kinder, starben, als Wolkenbrüche in der südindischen Stadt Bangalore mehrere Häuser zum Einsturz brachten. Innerhalb von 24 Stunden fielen hier bis zu 125 Millimeter Regen, rund ein Sechstel der jährlichen Niederschlagsmenge in Mitteleuropa

Jangtse-Fluß in China steigt über die Ufer

Über eine Million Chinesen aus Ortschaften entlang des Jangtse-Flusses sind von den Behörden aufgefordert worden, sich nach anhaltenden sintflutartigen Regenfällen auf Überschwemmungen und eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Der Pegel des Jangtse-Flusses ist bei Wuhan, einer großen Industriestadt im Süden Chinas, auf 25,85 Meter gestiegen, was nur noch einen knappen halben Meter unter der kritischen Marke liegt. Seit Jahresbeginn starben in China bereits 1.250 Menschen infolge von Naturkatastrophen, meist Überschwemmungen.

Malaria nach Überschwemmung im Sudan

Nach den verheerenden Überschwemmungen im Sudan sind in den vergangenen Tagen allein in der Hauptstadt Khartoum 21 Menschen an Malaria gestorben. 17 Prozent der Einwohner der nördlichen Stadtteile Khartoums sind von Malaria befallen. Nach den schweren Regenfällen im August haben sich Mücken und andere Insekten explosionsartig vermehrt.

Amazonas-Waldbrand heizt Erdatmosphäre auf

1987 wurden mindestens 200.000 Quadratkilometer Urwald in Brasilien durch Feuer und Brandrodung vernichtet. 1988 muß man mit fast 250.000 Quadratkilometer Dschungel-Verlust rechnen. Die Brände zerstören nicht nur Baumbestand unzählige Lebewesen, sie heizen auch die Erdatmosphäre auf. 1,9 Milliarden Tonnen Kohlendioxyd, - zusammen mit Millionen Tonnen von Staub, Russ und Rauch - steigen aus dem Amazonas -Becken in die Luft auf. Diese gewaltige Wolke macht etwa zehn Prozent aller Kohlendioxyd-Emissionen der ganzen Welt aus. Die Gase heizen die Atmosphäre auf und tragen wesentlich zu dem sogenannten Treibhaus-Effekt bei, der das Erdklima verändert.