NACH NIRGENDWO

■ „Azimuth & Tremouille“ spielen „Chifoumi“ im Mehringhof Theater

Nacherzählen läßt sich die Geschichte der beiden Franzosen, die in dem „typischen“ Franzosendeutsch ihre Spielchen treiben nicht. Sollte man es dennoch versuchen, gerät man leicht in einen Strudel von Geschichten, vom Hunderdsten ins Tausendste, von einer absurden Abreisezeremonie nach Nirgendwo bis in das Zimmer eines Theaterdirektors, wo die beiden über die Unmöglichkeit der Inszenierung der Drei Schwestern von Tschechow streiten, unterbrochen nur vom Besuch eines Kommissars, der die verschwundene Tür im Zimmer des Theaterdirektors untersuchen soll, was zum Ergebnis hat, daß dieser aus dem Gerede von Schauspieler und Direktor einen Mordfall konstruiert, weil Tschechow ja schließlich tot ist.

Der Witz der beiden, die es tatsächlich schaffen, die Drei Schwestern in ihrer Kurzfassung des Wesentlichen die Unmöglichkeit, sich fortzubewegen - auf die Bühne zu bringen, liegt nicht allein in ihrer sympathischen Fähigkeit, mit gebrochenem Deutsch zu jonglieren, sondern vor allem in ihrer Kunst, einen noch so dünnen roten Faden im Knäuel ihrer abstrusen Geschichte weiterzuverfolgen und dafür zu sorgen, daß das Publikum diesen ebenfalls wieder aufnehmen kann.

Qpferdach

„Azimuth & Tremouille“, bis zum 25.9., Mi.-So., jeweils 21 Uhr im Mehringhof Theater, Gneisenaustr.2