Neuer Wirkstoff gegen Aids-Virus

Berlin (taz) - Unter dem Namen „Avarol“ haben deutsche und japanische Forscher eine neue Substanz vorgestellt, die den Aids-Virus inaktivieren soll, ohne über gravierende Nebenwirkungen zu verfügen. Die bislang bekannten Arzneimittel für Aidskranke, wie das „Azydothymidin“ (AZT), erreichen zwar eine eindeutige klinische Verbesserung des Krankheitsbildes, wegen der erheblichen Nebenwirkungen ist eine längere Therapie aber nicht möglich. Wie die Wissenschaftler der Mainzer Universität und des Nationalen Krebszentrums in Japan gegenüber der der Deutschen Presseangentur ausführten, seien erste Versuche mit „Avarol“ im Reagenzglas erfolgreich verlaufen.

Der Wirkstoff „Avarol“ ist ein virales Enzym, das eine weitere Vermehrung des Virus verhindern soll. Es soll da ansetzen, wo die einzelnen Virus-Bausteine gebildet werden. Wie der Mitarbeiter des Aids-Zentrums der Bundesgesundheitszentrale in Berlin, Dr. Marcus erklärte, ist „Avararol“ noch im Stadium der Laborversuche. Bis zur klinischen Erprobung werde noch mindestens ein Jahr vergehen. Zu hoffen sei dann, „daß die Rate der Nebenwirkungen geringer ausfällt“ als bei den bisherigen Medikamenten. Die Forschungsergebnisse sollen am Dienstag in Tokio bei der Jahrestagung der japanischen Krebsgesellschaft vorgestellt werden.

wg