„Killersturm“ Gilbert bedroht Texas und Louisiana

Corpus Christi/KIngston (ap/taz) -Hurrikan „Gilbert“ hat am Mittwoch Kuba und später die mexikanische Halbinsel Yucatan erreicht. In Jamaica zerstörte der Wirbelsturm den grössten Teil der Ernte und machte eine halbe Million Menschen obdachlos. Die Touristen allerdings hatten Glück. Die Urlaubszentren auf der Insel blieben verschont.

In Mexico wurden die Küstenbewohner vorsorglich evakuiert, wobei es in den Notunterkünften an Essen, Strom und Arzneimitteln mangelt. Der Wirbelsturm, der mit 290 Stundenkilometern tobt, entwurzelte Bäume und riß Häuser um. Die Katastrophe hinderte jedoch Plünderer nicht daran, in dem verlassenen Badeort Cancun Geschäfte auszuräumen.

Die US-Staaten der Golfküste erwarten die ersten Ausläufer des Hurrikans am Wochenende. Vorsorglich wurden ganze Landstriche der amerikanischen Küste und vorgelagerten Inseln evakuiert. Die US-Weltraumbehörde NASA sagte vorerst den Start der Raumfähre Discovery ab, der für Ende des Monats geplant war.

Der „Killer-Sturm“, verursachte nach Schätzungen der karibischen Handelsorganisation Caricom bisher Schäden in Höhe von mindestens 100 Millionen Dollar. Die Anzahl der Toten ist aufgrund unterbrochener Verbindungen zur Außenwelt der Karibik-Inseln noch nicht vollständig bekannt. 1979 starben in der Dominikanischen Republik beim Hurrikan „Allen“ rund 2.000 Menschen. Seine Kraft wird „Gilbert“ nach Expertenmeinung erst verlieren, wenn er sich längere Zeit über kälterem Wasser oder festem Land auslaufen kann. Letzteres betrifft in erster Linie die Bewohner der US -Bundesstaaten Texas und Louisiana.

nl