Deutsche Militaryisten: Hopp for Gold

Berlin (taz) - Military ist, trotz seines ursprünglich soldatischen Namens, ein ziviler Sport. Da müssen Pferde alles können: mit Piaffe und Pirouette durchs Dressurquadrat trippeln, auf einem Geländeritt Stock und Stein überqueren, und als drittes eine Oxer-Tour im Springparcours bewältigen. Typisch jedoch: nur hierzulande sagt man noch „Military“, woanders heißt es „Vielseitigkeitsprüfung“.

Beim Geländeritt hatte das BRD-Quartett die bis dahin führenden Briten überholt, nicht zuletzt, weil Mrs. Karen Straker laut ZDF „einen Sprung nicht aussitzen konnte“. Die Deutschen hatten, logo, mit dieser Anforderung keinerlei Schwierigkeiten. Einer der vier konnte -wieder ZDF- sogar „einen Rumpler aussitzen“. Laut ZDF hatten die USA gar Tiere mitgebracht, die „durchs Gelände stiefelten“. Die cleveren Deutschen hatten es konventionell bei Hufbeschlägen belassen und sicherten sich im Springen das Gold, auch ohne das letzte aus ihren Unterlingen herauszuquälen.

Eigentlich wollten die Gold-Militaryisten einen ihrer vier Hufer, weil bauchverletzt, ungesattelt losjagen. Da schritt jedoch das Kampfgericht ein, wohlwissend, daß Military -Pferde schon ohne Blessuren die geringste Lebenserwartung aller Sportpferde haben.

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