Umwelt(bericht) mit Fehlern

■ Neuer Umweltschutzbericht des Senats / Leider voller Fehler Exklusiv in der taz: die korrigierte Fassung

Heute hat der Senat den von Umweltsenator Starnick vorgelegten „Umweltschutzbericht 1988“ beschlossen. In einer Erklärung faßt die Stadtregierung das zusammen, was der Bericht über ihre „Tätigkeit“ in den letzten drei Jahren und über die Umweltqualität verrät. In der Eile sind dem Senat jedoch - versehentlich - einige Fehler unterlaufen. Die taz präsentiert deshalb einige Zitate in korrigierter Fassung (Korrekturen sind fett gedruckt):

Für eine bessere Luftqualität „setzte der Bund mit der novellierten (Technische Anweisung) TA Luft und der Großfeuerungsanlagenverordnung zwar wesentliche Rahmendaten“, in West-Berlin werden sie aber nicht eingehalten.

Der Senat erteilte der Bewag, wie berichtet, Ausnahmegenehmigungen, dank derer zwei ihrer sechs Kohlekraftwerke erst Ende 1989 die Grenzwerte erfüllen müssen, die schon seit dem 1.Juli gelten.

Verkehrslärm: Es „hat sich gezeigt, daß die Einrichtung verkehrsberuhigter Zonen den Anwohnern spürbare Entlastungen schafft“, daß diese Zonen aber häufig am Widerstand des Verkehrssenators scheitern.

Um die Folgen des Luftkreuzes aufzufangen, „wird sich der Senat auch weiterhin vergeblich bei den Fluggesellschaften für den vermehrten Einsatz lärmarmer Flugzeuge einsetzen“. Die PanAm kann sich die geplanten leisen Airbusse vermutlich nicht mehr leisten, die TWA fliegt mit lauten Boeings 727 -200. American Airlines wollte Flüsterjets einsetzen, nimmt jedoch am Berlin-Flugverkehr vorerst nicht teil.

Wasser: „Die Entphosphatungsanlage für den Tegeler See 1985 wird den Phosphatanteil nicht entscheidend verringern“, wenn sie weiter nur mit der bisherigen Leistung arbeitet. Wie berichtet, erreicht die Anlage nicht den Schwellenwert, ab dem der See erst zu gesunden beginnt.

Es „wurden immer noch nicht die Grundlagen für eine umweltverträgliche Abfallwirtschaft nach den Prioritäten 'Abfallvermeidung vor Abfallverwertung vor Abfallbeseitigung‘ gelegt. Die Abfallmenge ist insgesamt nicht etwa leicht gesunken“, sondern gestiegen.

Lediglich die Müllmenge, die deponiert oder verbrannt werden muß, ist tatsächlich leicht gesunken. Hauptgrund laut Stadtreinigung: In den letzten Jahren fallen geringere Mengen verseuchter Böden an. Obwohl die Stadt voll von Altlasten ist, kommt der Senat nämlich nicht mit der Sanierung hinterher. „Vor diesem Hintergrund wird der Bodenschutz im Mittelpunkt künftiger umweltpolitischer Anstrengungen stehen.“

hmt