Stanozolol

Anabolika fördern das Wachstum der Muskeln. Ein natürliches Anabolikum ist das Geschlechtshormon Testosteron, das auch syntetisch hergestellt werden kann. Das bei dem kanadischen Sprinter Ben Johnson gefundene anabole Steroid „Stanozolol“ galt lange Zeit als nicht nachweisbar, doch seit 1986 gibt es auch dafür standardisierte Methoden zur Analyse. Trotzdem waren noch, wie der belgische Prinz de Merode, Vorsitzender der medizinischen IOC-Kommission, erklärte, „falsche Gerüchte über diesen Stoff in Umlauf“.

Der Einwand, eine dritte Person habe Johnson das Mittel nach dem Lauf verabreicht, sei zu wiederlegen. Zwar könne nicht die genaue Menge und und die genaue Dauer der Einnahme festgestellt werden, doch bei Johnson sei diese eindeutig „längerfristig und nicht nur einmalig“ (Donike). Das läßt sich am Vergleich mit dem körpereigenen „Profil“ ablesen.

Der Konsum von Anabolika führt zu gesundheitlichen Schäden am Immunsystem, verursacht Depressionen und bei Männern Impotenz. Frauen bekommen eine tiefere Stimme und Bartwuchs. „Stanozolol“ hält der Mediziner Robert Dugal für „für eines der gefährlichsten Mittel. Es hat eine Schädigung der Leber bis zum Leberkrebs zur Folge“.

Nach dem „Abschreckungsfall“ Johnson, vermutet Prof. Donike, würden einige Sportler nun nicht mehr starten: „Es hat jemand gespielt, und er hat verloren.“